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Kur bei Asthma

Als Asthma bronchiale bezeichnet man eine chronische Atemswegserkrankung, die durch eine gesteigerte Reaktionsbereitschaft des Bronchialsystems auf die unterschiedlichsten Reize (Auslöser) charakterisiert ist. Diese sogenannte „Hyperreagibilität” führt dazu, dass die Bronchialschleimhäute bei bestimmten Reizen, zum Beispiel bei psychischer Belastung oder Überanstrengung, anschwellen und eine örtliche Entzündung entsteht. Dadurch produzieren die Bronchialschleimhäute übermäßig viel zähflüssigen Schleim, wodurch sich Teile der Lungen krampfartig verengen. Folgen dieser Verengung sind wenige Sekunden bis mehrere Stunden anhaltende Anfälle, die sich in dem Auftreten von Atemnot äußern. Dabei ist insbesondere das Ausatmen beeinträchtigt, weshalb sich die Ausatmung verlängert und ein typischer Pfeif- und Brummton entsteht. Ferner treten bei einem Asthmaanfall auch weitere Symptome, wie Reizhusten und ein zähflüssiger Auswurf auf. In der Zeit zwischen den Anfällen, in den sogenannten Intervallen, liegen meist keinerlei Asthma-Symptome vor.

Kur bei Asthma

Kur bei Asthma ©iStockphoto/AntonioGuillem

Behandlungsansätze

Es liegen zahlreiche Behandlungsansätze vor, welche die asthmatischen Symptome bekämpfen und somit Beschwerdefreiheit erreichen sollen. Dabei unterscheidet man zwischen der Behandlung eines akuten Asthmaanfalls und der Intervalltherapie zwischen den Anfällen. Die Akuttherapie zeichnet sich in der Regel durch die Inhalation eines Bronchialsprays aus, das entweder eine bronchienerweiternde oder entzündungshemmende Wirkung entfaltet. Als bekanntester bronchienerweiternder Wirkstoff gilt das Beta-2-Sympathomimetika, das die verkrampfte Atemmuskulatur lockert und dadurch die Atemwege erweitert. Entzündungshemme Medikamente aus der Gruppe der Kortikosteroide behandeln hingegen die Schleimhaut-Entzündung als eigentliche Ursache des Asthmas. Sie bewirken, dass die Schwellung und die Schleimbildung in den Atemwegen der Betroffenen zurückgeht und gelten als wesentlicher Bestandteil einer Dauertherapie.

Therapieformen

Neben einer präventiven und regelmäßigen Einnahme von Medikamenten liegen eine Reihe weiterer therapeutischer Maßnahmen vor, welche als Intervalltherapien die Atemfunktion unterstützen und den Allgemeinzustand der Betroffenen verbessern sollen. Hierzu zählt beispielsweise auch die Physiotherapie, die mit Hilfe gezielter Atemgymnastik im beschwerdefreien Zeitraum die Atemmuskulatur kräftigt und somit die Atemleistung steigert. Darüber hinaus werden den Betroffenen bestimmte Atemtechniken beigebracht. Ferner haben sich auch Entspannungs- und Meditationsübungen, wie das autogene Training und Yoga, in der Asthma-Therapie bewährt, da sie die Atemfunktion positiv beeinflussen können.

Kur und Kurantrag

Die verschiedenen Formen der Asthma-Therapie können dabei entweder durch eine ambulante oder stationäre Kur erfolgen. Für eine stationäre Behandlung bieten sich bestimmte Fach- und Reha-Kliniken für Kinder oder Erwachsene an, die sich auf die Behandlung von Atemwegerkrankungen spezialisiert haben. Diese befinden sich überwiegend in sogenannten Luftkurorten, allen voran die Bergregionen, wie Bad Reichenhall oder Oberstdorf, oder die Küstenregionen, wie Helgoland oder die Insel Sylt oder die Kurorte an der Ostsee. Diese Kurorte zeichnen sich alle durch eine für Asthmatiker wohltuende Luftqualität aus. Jene Rehabilitationsmaßnahmen müssen jedoch von einem Lungenfacharzt direkt verordnet und vom zuständigen Kostenträger (Krankenkasse, Unfallversicherung) genehmigt werden. Wird die Rentenversicherung als Kostenträger beansprucht, muss die Reha-Maßnahme vom Versicherten selbst beantragt werden, in dieser den Kurantrag stellt. An den Antrag schließt sich dann ein Befundbericht des Haus- oder Betriebsarztes bzw. eines Gutachters an. Bei der Wahl der Reha-Klinik sind neben dem Wunsch des Patienten sowie neben Standort- und Klimaaspekten insbesondere die fachlichen Qualifikationen einer Einrichtung entscheidend.