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Kur- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom galt früher als typische psychische Erkrankung in den helfenden Berufen – mittlerweile weiß man allerdings, dass es jede Berufsgruppe betreffen kann, vom Hilfsarbeiter bis zum Manager. Es beschreibt die psychische und körperliche Ausgebranntsein. Die Erkrankung beginnt mit starker Begeisterung, großem Enthusiasmus und ständiger Motivation im Beruf, aber auch mit der Abkapselung vom sozialen Umfeld. Die regulären Misserfolge, die jeder Mensch erfahren muss, sorgen mit der Zeit allerdings für den emotionalen Rückzug vom Beruf bis hin zum Leistungsabfall sowie der Vernachlässigung aller Freunde und Familienmitglieder. Im Extremfall endet das Syndrom mit dem Suizid des Patienten.

Warum eine Kur?

Die richtige Behandlung des Burnout-Syndroms besteht in einer Kur, die dem Patienten zur Rehabilitation dient. Es gibt in Deutschland mehrere spezialisierte Kliniken, die sich mit Burnout-Patienten befassen und ihnen die Möglichkeit einer bleibenden Genesung bieten. Die Kur ist schon deswegen sinnvoll, weil der betroffene Patient eine Auszeit von der Arbeit oder der belastenden Situation braucht, die zum Syndrom geführt hat. Außerdem sind die einzelnen Behandlungsschritte so umfangreich, dass Arzt und Patient am besten in gegenseitiger Nähe bleiben. Sollte es dem Patienten plötzlich sehr schlecht gehen, was vor allem in der schwierigen Anfangsphase der Heilung der Fall sein kann, stehen außerdem rund um die Uhr ausgebildete Fachkräfte zur Soforthilfe zur Verfügung.

Burnout-Syndrom

Burnout-Syndrom ©iStockphoto/jayfish

Individuelle Hilfe: Entscheidend für den Erfolg

Jede Kur und Rehabilitationsmaßnahme für Burnout-Patienten beginnt mit der personenbezogenen Analyse durch den Psychologen. Das Burnout-Syndrom ist eine sehr individuelle Erkrankung, die von jeweils unterschiedlichen Voraussetzungen und Stressfaktoren ausgelöst wird. Um nachhaltig behandeln zu können, müssen Psychologen wissen, mit welchen konkreten Problemen sie und der Patient zu kämpfen haben. Dieses Wissen wird sich später auf die gesamte Rehabilitation auswirken und darüber entscheiden, wie die Kur aufgebaut wird.

Therapien während der Kur

Fernab vom belastenden Alltag wird der Patient im Kurzentrum psychisch wieder aufgebaut und bereit gemacht für das tägliche Leben mit all seinen Herausforderungen. Alle Rehabilitationsmaßnahmen sind nur die Hilfe zur Selbsthilfe. Der Patient wird nicht im Kurzentrum behalten, bis er vollständig geheilt ist – diesen Prozess macht er alleine durch. Ihm wird lediglich beigebracht, mit Stress und Belastungen umzugehen und Entspannung zu erfahren. Im Vordergrund steht die Gesprächstherapie. Sie ist der erste Ansatz, um zu ermitteln, woraus das Burnout-Syndrom entstanden ist. Begleitend dazu werden therapeutische Verfahren wie Meditation, Fantasiereisen, progressive Muskelrelaxation oder Körperwahrnehmung praktiziert. Der Patient soll dadurch lernen, belastenden Situationen im Alltag mit Entspannung in der freien Zeit zu begegnen und sich bewusst die Zeit zu nehmen, die er dafür braucht. Durch weitere Gesprächstherapie werden Erfolge festgehalten und besprochen, außerdem erkennt der Patient dadurch, dass er sich seinen Mitmenschen verständlich machen kann. Die eigenen Bedürfnisse werden angenommen, akzeptiert und umgesetzt.

Rehabilitation

Die Rehabilitation während der Kur bringt den Burnout-Patienten an einen Punkt, ab dem er selbst weitermachen kann. Nach der Entlassung aus der Therapie geht es darum, das alltägliche Leben wieder aufzunehmen und es dieses Mal besser zu bewältigen. Das neu Erlernte soll aktiv vom Patienten umgesetzt werden, denn er muss einen eigenen Weg finden, die neuen Prinzipien umzusetzen. Begleitend dazu empfiehlt sich die Begleitung durch einen ortsnahen Psychologen, bis der Patient sicher auf eigenen Beinen steht. Häufig organisiert auch das Kurzentrum Treffen der ehemaligen Patienten, in denen sie sich gegenseitig motivieren und von den Erfolgen berichten sollen.