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Kur bei Essstörungen / Magersucht

Informationen zu Essstörungen

Auf Grund zahlreicher Veranlagungen, sozialer und gesellschaftlicher Einflüsse prägen sich bei zunehmend mehr, gerade jugendlichen Personen verschiedene Essstörungen aus. Diese sind von einer so starken Intensität und durch krankhafte Merkmale gekennzeichnet, dass die Betroffenen selbst und auch deren enges soziales Umfeld den Essstörungen häufig machtlos gegenüber steht. Essstörungen können in einer derartigen Vehemenz auftreten, dass sie zum Tode der Patienten führen.

Eine Essstörung ist dadurch gekennzeichnet, dass die darunter leidenden Patienten den normalen Umgang mit dem Essen verlernt haben und dieses missbrauchen, um psychische Störungen auszugleichen. Aus diesem Grund werden Essstörungen nicht als körperliche, sondern als psychische Erkrankungen bezeichnet. Die Ursachen, welche für die Entstehung einer Essstörung in Frage kommen, bestehen hauptsächlich in einem verminderten Selbstwert und einem geringfügigen Selbstvertrauen, was die Patienten zu sich selbst haben.

Ein gemeinsames Kennzeichen aller bekannten Essstörungen ist, dass eine willentlich herbei geführte und beibehaltene, teilweise sogar kontrollierte Reduzierung des Körpergewichtes vorgenommen wird. Dies kann durch eine gestörte Körperwahrnehmung bis zur vollständigen Entkräftung und zum Verhungern führen. Eine Ausnahme stellt in diesem Zusammenhang die Fettleibigkeit dar, die als Adipositas bezeichnet wird und bei allen Altersgruppen und Geschlechtern auftritt. Zu den typischen Essstörungen gehören die Magersucht, fachlich richtig als Anorexia nervosa bezeichnet, die Bulimie, auch als Bulimia nervosa bekannt sowie das Binge-Eating-Syndrom. Es ist nicht eindeutig erwiesen, ob das Night-Eating-Syndrom eine Essstörung ist. Weniger häufig treten Essstörungen wie die Anorexia athletica und die Orthorexia nervosa auf.

Magersucht

Magersucht ©iStockphoto/Tuned_In

Therapieformen und Kuren

Alle Therapieformen basieren auf einer Einheit aus psychischer und physischer Behandlung. Sie werden vorwiegend nach einem individuellen Therapieplan durchgeführt, der auch in Abhängigkeit vom Erkrankungsbild erstellt wird und die Basis vieler Kuren darstellt. Sowie die Psychologie, die Sportmedizin als auch die heilpraktischen Methoden können im Rahmen einer Kur hilfreiche Lösungen anbieten. Für die praktische Umsetzung der Therapien stehen stationäre Einrichtungen wie psychosomatische Kliniken, Krankenhäuser und Kurheime zur Verfügung, welche in der Lage sind, ein langfristige durch eine ambulante Nachsorge und Begleitung zu gewährleisten. Für die Behandlung akuter Fälle stehen ebenfalls Kliniken bereit, die zunächst die lebensbedrohlichen Gefährdungen behandeln können und somit helfen, einen tödlichen Ausgang zu vermeiden.

Eine ganz zentrale Bedeutung hat die sogenannte multimodale Therapie, welche aus einer Komplexizität mehrerer Behandlungsarten besteht. Wichtig sind in diesem Bezug die angebotenen Kuren für eine Gewichstzunahme, psychotherapeutische Verfahren, die in das alltägliche Leben und den Schulalltag eingreifen können. Wirkungsvoll sind insbesondere verhaltenstherapeutische, familien- und tiefenpsychologische Therapien sowie Kreativbehandlungen. Alle diese Formen beinhalten neben der Betreuung die Kontrolle, Unterstützung und intensive zwischenmenschliche Begleitung der Patientinnen und Patienten.

Besonderheiten bei Magersucht

Die Magersucht, die Sucht zum mager sein, ist häufig schon in sehr jungen Jahren ein Thema. Gekennzeichnet ist das Auftreten insbesondere dann wenn, sich Jungen oder Mädchen in der Pubertät befinden und die Selbstfindung durch gesellschaftliche Einflüsse beeinträchtigt wird. So begünstigen Schönheitsideale die Magersucht. Begleitet wird die Magersucht durch eine Störung der eigenen Körperwahrnehmung. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass magersüchtige Menschen sich trotz extremer Abmagerung immer noch zu dick finden und ständig angetrieben werden, ihrem Ideal zu entsprechen. Das ist das Gefährliche an der Magersucht und stellt eine Besonderheit gegenüber anderen Essstörungen dar. Magersüchtige Personen erreichen ihre Selbstzufriedenheit oder ein gesundes Selbstwertgefühl nur dann, wenn sie ihren Körper kontrollieren und ihr Körpergewicht beeinflussen. Im Gegensatz zur Bulimie sind die physischen Komplikationen wesentlich umfassender, schwerwiegender und lebensbedrohlich.