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Kur bei Osteoporose

Kur- bzw. Rehabilitationsmaßnahmen bei Osteoporose-Patienten dienen dem Zweck, die Lebensqualität der Betroffenen wieder herzustellen, das Gleichgewichtsgefühl sowie die Koordination – und damit die Gangsicherheit – zu verbessern und so künftige Stürze oder gar Knochenbrüche zu vermeiden. Doch gibt es auch präventive Osteoporose-Kuren für gefährdete Patienten, also für jene, die aufgrund verschiedenster Faktoren wie Veranlagung, Alter, Geschlecht, Einnahme bestimmter Medikamente, Mangelernährung oder Vorerkrankungen ein erhöhtes Osteoporose-Risiko haben.

Präventive Osteoporose-Kur

Eine präventive Osteoporose-Kur zielt darauf ab, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und dem Ausbrechen der Krankheit vorzubeugen bzw. dieses aufzuschieben. Therapiesportarten wie (Wasser)Gymnastik und Schwimmen sind knochenfreundlich, verbessern die Stabilität und Dichte der Knochen. In der präventiven Kur sollen Impulse gegeben werden, Bewegung in das Leben zu integrieren, da eine aktive Lebensweise die beste Vorbeugung gegen den gefürchteten Knochenschwund ist. Es werden einfache, aber wirkungsvolle Übungen gezeigt, die sich leicht in den Alltag einfügen lassen. Verschiedene knochenstärkende Sportarten können ausprobiert werden, bis jeder die für ihn persönlich geeignete findet.

Osteoporose

Osteoporose ©iStockphoto/Andrey Burmakin

Vitamin D und Sonnenschutz

Da Vitamin D bzw. dessen Mangel eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Osteoporose zukommt und dieses durch Sonnenlicht im Körper gebildet wird, gehören auch umfangreiche Aufenthalte im Freien und Sonnenbäder zu einer Osteoporose-Kur. Natürlich wird auch in Sachen Sonnenschutz aufgeklärt. Empfindliche Patienten können sich das Vitamin D auch als Nahrungsergänzung zuführen. Ohnehin spielt die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Osteoporose-Prävention. Vorbeugend wird empfohlen, als Basistherapie mit einer vermehrten Kalziumaufnahme von ca. einem Gramm pro Tag zu arbeiten, ferner – wie beschrieben – Vitamin D. Als nicht sinnvoll hat sich hingegen die mancherorts empfohlene erhöhte Vitamin K-Zufuhr erwiesen. Definitiv sollten Osteoporose-Gefährdete jedoch Vitaminräuber wie Alkohol oder Tabak meiden.

Naturheilkundliche Kur

Eine naturheilkundlich ausgerichtete präventive Osteoporose-Kur arbeitet oftmals mit dem Konzept der basischen Ernährung. Aus dieser Perspektive führt eine Übersäuerung des Körpers zu verstärktem Knochenschwund. Der Verzicht auf Kaffee und Tee, Cola und Limonade, tierisches Eiweiß und Weißmehl, Industriezucker und Fertiggerichte steht hier im Fokus. Oftmals enthält eine naturheilkundlich ausgerichtete Osteoporose-Kur auch einen Kurs für knochenfreundliches Kochen, in welchem die schmackhafte Zubereitung von basenbildender und säurehemmender Nahrung vermittelt wird. Im Fokus dieser Ernährung stehen Gemüse, Früchte, Salate und diverse Kräutertees.

Magnetfeldtherapie

Für die Magnetfeldtherapie, bei der elektomagnetische Felder den Knochenaufbau stimulieren sollen, fehlen noch wissenschaftliche Beweise. Erfolge belegt sind hingegen bei dem sogenannten Vibrationstraining, das aus der Weltraumforschung stammt. Hier ruft eine vibrierende Platte minimale Muskelkontraktionen hervor, die ihrerseits das Knochenwachstum stimulieren sollen.

Ziele einer Osteoporose-Kur

Osteoporose-Kuren, die von Patienten mit bereits ausgebrochener Osteoporose angetreten werden, verfolgen primär zwei Ziele: die Linderung von Beschwerden sowie das Verhindern des Fortschreitens der Erkrankung. Jeder weitere Knochenabbau soll gestoppt, der Knochenaufbau angeregt werden. Auch hier gehört eine umfassende Änderung der Lebensweise, hin zu gezielter Bewegung und einer Nahrungsumstellung auf knochenfreundliche Kost dazu. Verschiedene Fachvorträge bieten die Möglichkeit, sich umfassend über die Erkrankung zu informieren. Auch können bestimmte Medizinalbäder sowie Körperpackungen, beispielsweise mit Moor oder Naturfango, wohltuend wirken. Ohnehin tut Wärme den meisten Osteoporose-Patienten gut. Wenn man die Möglichkeit hat, Warmwasser-Bewegungsbäder (im Idealfall: Thermalsolebäder) zu nutzen, ist dies optimal. Im Wasser fallen Bewegungen leichter, die Wärme verleiht auch steifen gelenken wieder Geschmeidigkeit.

Osteoporose-Zentrum

Eine gute Osteoporose-Kur ist an eine auf diese Erkrankung spezialisierte Arztpraxis oder Klinik, ein sogenanntes Osteoporose-Zentrum, angeschlossen. Nach einer umfassenden Einganguntersuchung sollte mindestens einmal wöchentlich eine ärztliche Konsultation erfolgen, wo die Erfolge des Therapieplans besprochen und gegebenenfalls angepasst werden. Wasser- und Wirbelsäulengymnastik, ob in der Gruppe oder als Einzeltraining, sollten täglich auf dem Programm stehen. Ebenso eine Ernährungsberatung, die eine möglichst hoch dosierte Nährstoffkombination zur Unterstützung des Knorpelaufbaus zum Ziel hat.

Krankengymnastik

Das A und O bei der akuten Osteoporose-Kur aber ist eine spezielle Krankengymnastik. Sie bewirkt nicht nur eine Schmerzlinderung, sondern dient auch langfristig der Steigerung des Wohlbefindens. Ein wichtiger Aspekt einer Osteoporose-Kur ist auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen, der neue Perspektiven für den eigenen Umgang mit der Erkrankung eröffnen kann. Osteoporose-Kuren gibt es als Kompaktkur (eher präventiv empfohlen) sowie als mehrwöchige Rehabilitation (in akuten Fällen).